Pressemeldung Thüringen Wissensgesellschaft

Ist das Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur eigentlich arbeitsfähig?

Sechs Wochen vor dem Beginn des neuen Schuljahres stehen die vom TMBWK versprochenen Neueinstellungen für Lehrer noch in den Sternen.
 
Immer häufiger stellt sich die Frage nach den Zuständen im für die Bildung verantwortlichen Thüringer Ministerium.
Neben den Problemen mit einem Ergänzungsstudiengang für Erzieher vermittelt sich der Thüringer Bildungslandschaft ein irritierendes Bild. Zu einem Zeitpunkt, an dem andere Bundesländer jungen Lehrern unterschriftsreife Verträge anbieten, finden in Thüringen noch Vorstellungsgespräche statt. Die Bewerbungen liegen seit Februar (Bewerbungstermin) im TMBWK, sind aber anscheinend lange nicht bearbeitet worden.
 
Ähnlich sieht es bei den Lehramtsanwärtern aus, die auf eine Referendarstelle in Thüringen hoffen und sich auf Wartelisten gedulden sollen.
 
Beides hat zu einer vermehrten Abwanderung sowohl von Lehramtsanwärtern als auch von Lehrern in andere Bundesländer geführt.
 
Auch die Durchführungsbestimmungen zur Einführung der variablen Schulausgangsphase in den 9. Klassen im kommenden Schuljahr sind erst mit mehrmonatiger Verspätung an den Schulen eingetroffen.
In der letzten Schulwoche, wenn normalerweise die Planungen für das kommende Schuljahr in vollem Gange sind, ist auf Seiten der Schulleitungen, der Lehrer wie auch auf Seiten der Lehramtsanwärter Warten angesagt. Da völlig unklar ist, ob Schulen neue Lehrer bekommen und wenn ja, welche Fächer die Lehrer unterrichten, liegt die Planung des neuen Schuljahrs vielerorts auf Eis.
 
Die Effekte auf diese und nachfolgende Generationen ist verheerend: Statt den Schülern eine bestmögliche Bildung zu bieten, werden durch unzureichende Planungskozepte aufgrund falscher Sparmaßnahmen überarbeitete Lehrkräfte und Fehlstunden produziert.
 
Die PIRATEN Thüringen fordern eine transparente Aufklärung über die zu besetzenden Stellen für das Schuljahr 2012/2013, verbunden mit einer Aussage, wie viele Lehrkräfte in den nächsten Wochen besetzt werden sollen.